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Kemmelberg

Neolithische Einfriedungen

J L Putman & M Soenen

Es wird angenommen, dass der Kemmelberg während des Mittelneolithikums mit Einfriedungen ausgestattet war. Funde an anderen Höhenfestungen deuten - neben einer defensiven Nutzung - auch auf eine Nutzung als Versammlungsort für Feste und/oder Zeremonien religiöser Art hin.

Jahrtausendelang war der Kemmelberg auch ein sehr interessanter Aussichtspunkt für Jäger und Sammler, um die Umgebung zu beobachten und Menschen, Beutetiere oder Herdentiere zu orten.

Als die Menschen begannen sesshaft zu werden, kam es zuweilen zu Spannungen zwischen den Gruppen wegen des Besitzes von Land und Vorräte. Die Gruppen hatten auch ein größeres Bedürfnis, ihr Territorium zu markieren.

Auf dem Kemmelberg wurden - sowohl an der Oberfläche als auch in situ - Spuren oder Artefakte aus dem Mittelneolithikum gefunden.

Aufgrund der schwierigen Grabungsbedingungen und der zahlreichen Störungsquellen nach dem Mittelneolithikum (eisenzeitliche Verstärkungen, Zerstörungen während des Ersten Weltkriegs, Erosion...) wurden nur sehr wenige lesbare Spuren gefunden. Dennoch wird davon ausgegangen, dass der Kemmelberg zu einer ausgewählten Gruppe von Stätten gehört, die mit Einfriedungen - mit oder ohne Gräben und Wälle - versehen waren. Es ist logisch, dass diese ersten Bauerngemeinschaften die höchsten Gipfel nutzten, um besser geschützt zu sein, um die tiefer gelegenen kleinen Ackerflächen zu überblicken und um Signale von Menschen wahrnehmen zu können. In anderen Höhenfestungen deuten die Funde auf eine Nutzung als Versammlungsort für Feste und/oder Zeremonien religiöser Art hin.

Mont d'Hubert (Frankreich), Querschnitt und Verlauf des dunkel gefärbten Grabens
Foto © Inrap & CG 62

Mont d'Hubert (Frankreich), Querschnitt und Verlauf des dunkel gefärbten Grabens.

Stätte mit teilweise vergleichbaren Merkmalen wurden in Carvin (Frankreich), Spiere (Belgien) und Mont d'Hubert (Frankreich) gefunden, jeweils 35, 40 und 80 km vom Kemmelberg entfernt.

Die Stätte Mont d'Hubert liegt direkt an der Straße von Dover (Cap Blanc Nez) mit Blick auf die Kreidefelsen von Dover, 36 km von der neolithischen Stätte entfernt.

 

 

Text Urheberrecht © Archeo Kemmelberg. Ein Originalbeitrag für die History Files: Kemmelberg.